Wandertag statt Bürotag
Vor ein paar Tagen war etwas anders und doch gleich.
Die Sonne war zum wiederholten Male imstande, die warm-goldige Farbenvielfalt der herbstlichen Natur unter einem blauen Himmel zum Strahlen zu bringen. Ein paar Tage habe ich der positiven Laune der Natur mit der Innenansicht von Bürowänden gekontert. Jetzt aber war es soweit: jetzt, wenn mich schon der Morgentau auf den Grashalmen mit einem glitzernden Lichtspiel weckt. Dann - also jetzt.
Wandersachen und Fotoausrüstung zusammengepackt, rein ins Auto und los ins Büro. Warum ins Büro? Es liegt am Fuße des Grazer “Plabutsch”. Auto geparkt, Rucksack geschultert, und auf gehts, aufi aufn Berg.
Es geht von von meinem Studio (in Graz Eggenberg) auf den Plabutsch. Zu Fuß. Erstes Ziel: der (nörliche) Plabutsch-Turm (Tunnel-Abluft-Turm). Entlang einer Schotterstraße spaziert man gemächlich aufwärts.
Neben dem Wald, durch den Wald, bis man oben ist.
Lt. Google-Maps sollte ich da sein - sehe aber nix. 100m weiter ist er da. Der Turm. Angekommen. Menschenleer. Zeit für eine Jausen-Pause.
Jause aufgegessen und weiter gehts. Aber nicht zum Wandern.
Exkurs: Dem Bürotag weicht ein Outdoor-Tag und somit ist mein heutiges Ziel: Panoramaaufnahmen mit unterschiedlichen Brennweiten testen. Die o.a. Aufnahme vom nördlichen Abluftturm ist ein 3-zeiliges Teilpanorama mit 28mm Brennweite und insgesamt 24 Bildern.
Ziemlich groß wirkt dieses imposante Bauwerk, wenn man direkt davor steht. Und eigentlich ist es dann doch nicht zu verfehlen.
Zurück zum Wandern. Nächstes Ziel: Plabutsch Fürstenstand (also ganz oben). Von dort sollte sich ein schönes Panorama über die Grazer Stadt erblicken und ablichten lassen. Es geht weiter. Meine Route führt mich über Asphalt und Waldwege. Ich komme viel zu spät drauf, besser eine Outdoor-Map-App (wie Alpenverein Aktiv, Bergfex oder Outdoor Active) zu konsultieren. Stattdessen lasse ich mich mit Google-Maps per Fußweg zum Ziel führen. Bissl Nachdenken hätte mir wohl den Asphalt erspart. Egal.
Ein abschließendes Highlight kurz vorm Ziel ist der weithin sichtbare Antennenturm am Plabutsch.
Angekommen.
Leider ist der Fürstenstand wegen Renovierung gesperrt. Daher suche ich mir für meinen Ausblick ein anderes Platzerl und genieße die Aussicht. Für mich ist das Schöne an Herbsttagen die warmen Sonnenstrahlen, die trotzdem frische Luft, die warm-goldigen Farben der Natur und die tagsüber ungewöhnlich langen Schatten.
Was schön ist - hier heroben? Die Ruhe und die Weitsicht.
Na gut - hinter mir quatschen einige Personen lautstark im Lokal, am Fuße der Wiese bellt eine Miniaturausgabe von einem Hund ohne Luftholen, und ein Fahrradler kommt an und isst genüßlich seinen Fitnessriegel im Stehen 2m neben mir. Er verfolgt jegliche Schritte meiner Equipmentumbauten und der Panoramaaufnahme. Quasi Kino erste Reihe fußfrei für ihn. Gegrüßt hat er nicht. Guckt nur.
Nachdem ich jetzt noch Zeit habe, kann ich noch ein paar Minuten in folgende Fotos investieren. Sie zeigen den Schlossberg, den Schöckl, die Basilika Maria Trost, die Herz-Jesu-Kirche und das LKH.
Nach meiner Bilder-Pause beginne ich jetzt den Abstieg. Diesmal nicht mit Google-Maps sondern alternativ suche ich mir auf der Alpenverein-Aktiv-App-Karte einen Weg nach Eggenberg. Zu meinem Erstaunen ist dieser zwar begehbar aber teilweise nicht markiert. Soll mich nicht weiter stören. Ich biege dann quer rein ins Gehölz und begebe mich diretissima bergab. Damit ist auch ein Wanderer-Verfolger auf einmal weg.
Alles in allem war es eine schöne, herbstliche Wanderung mit knapp 10km Länge, ca 14.200 Schritten und ca 490hm (Anstieg). Warum mir meine Sportuhr sagt, ich solle mich jetzt 26h erholen, weiß ich echt nicht. Wobei … erholen tut auch gut.